Das „Glücksrad“ bzw. „Wheel of Fortune“ ist eine der langlebigsten Spielshows überhaupt. Die Spielidee stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und beruht auf einer Idee von Merv Griffin. Erstmals drehte sich das Rad in den USA am 6. Januar 1975 – und bis heute sind dort weit mehr als 6000 Folgen ausgestrahlt worden. Das einfache Spielprinzip ist zeitlos und erfreut sich weltweiter Beliebtheit: Die Mitspieler versuchen, ähnlich wie im bekannten „Hangman“-Spiel, knifflige Worträtsel zu lösen, indem sie immer mehr Buchstaben erraten, die im Lösungsbegriff enthalten sind. Drei Kandidaten treten gegeneinander an, die nacheinander am Glücksrad drehen. Sie nennen jeweils Konsonanten, die in dem Rätsel enthalten sein könnten. Ist der Buchstabe einmal oder mehrfach enthalten, wird der erdrehte Geldbetrag auf das Konto des Kandidaten gutgeschrieben. Von dem erspielten Guthaben können Vokale gekauft werden. Die Runde endet, sobald ein Kandidat das gesuchte Rätsel richtig gelöst hat.
Vor 30 Jahren, am 7. November 1988, drehte sich das deutsche „Glücksrad“ erstmals in Sat.1 und sollte dort knapp zehn Jahre lang nicht mehr zum Stillstand kommen. Es handelte sich dabei um die zweite Daily-Gameshow im deutschen Fernsehen, zehn Monate zuvor war bereits „Ruck Zuck“ mit Werner Schulze-Erdel beim damaligen Tele 5 gestartet. Als Moderatoren wurden die bis dato als Schauspieler tätigen Frederic Meisner und Peter Bond (eigentlich Peter Kielbassa) verpflichtet – Letzterer stand in den 70er und 80er Jahren vor allem für Erotikfilmchen vor der Kamera. Zusammen mit Fotomodell Maren Gilzer, die als erste sogenannte „Buchstabenfee“ die gewählten Konsonanten und Vokale an der Ratewand umdrehte, avancierten sie schnell zu Fernsehstars und versammelten allabendlich bis zu vier Millionen Menschen vor dem Bildschirm.
Ausschnitte der allerersten „Glücksrad“-Folge in Sat.1
War das „Glücksrad“ zunächst werktäglich zu sehen, wurde es im April 1991 um eine samstägliche und im September desselben Jahres um eine sonntägliche Ausgabe erweitert. Bis Ende 1995 wurde somit durchgängig an sieben Tagen die Woche gerätselt, was das Zeug hält – Ostern, Weihnachten und Silvester inklusive. Joy Fleming verpasste der von Klaus-Peter Sattler erdachten Titelmelodie einen schaurig-schönen Text und intonierte bei einem Gastauftritt das „Glücksrad-Lied“. Am 10. Mai 1992 konnte man im „Muttertags-Glücksrad“ bereits die 1000. Ausgabe feiern. In dieser erfolgreichsten Phase der Show startete man zudem am 9. Mai 1993 in Kooperation mit der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) die „Glücksrad-Gala“, in der neben den üblichen Spielrunden die Gewinnzahlen der aktuellen Ziehung präsentiert wurden und vornehmlich Schlagerstars musikalische Auftritte absolvierten.
Die Jubiläumssendung zur 1500. Ausgabe
Das Rekord-Superspiel aus dem Jahr 1996